AG Neuropsychosomatik
der Körperbeschwerden
Wir interessieren uns für Körperbeschwerden, die Teilhabe und Lebensqualität erheblich einschränken. Dies betrifft Körperbeschwerden bei körperlichen und bei psychischen Erkrankungen und Beschwerden, die aus einer Kombination von psychologischen, körperlichen und sozialen Faktoren und Lebenserfahrungen entstehen.
Vorrangiges Ziel ist, zu verstehen, was diesen Körperbeschwerden zugrunde liegt, um langfristig Diagnostik und Therapie zu verbessern. Methodisch nutzen wir dafür kombinierte Ansätze der behavioralen, neurophysiologischen und computationalen Neurowissenschaften
Wir verstehen uns translational und stellen einen Knotenpunkt zwischen experimenteller Psychosomatik und den daraus ableitbaren klinischen Implikationen dar, um die Entwicklung von maßgeschneiderten psychotherapeutisch – psychosomatischen Interventionen in dieser oft unterversorgten Patientengruppe voranzubringen.
Unser multiprofessionelles Team
- Dr. med. Maria Aubele, Ärztin, Postdoktorandin
- Dr. med. Katharina Biersack, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Postdoktorandin
- Sarah Chamberlin, Medizinstudentin, Doktorandin
- Ramona Janus-Göhringer M.Sc., Psychologische Psychotherapeutin, Doktorandin
- Prof. Dr. med. Nadine Lehnen, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Fachärztin für Neurologie, Geschäftsführende Oberärztin, Leiterin der Arbeitsgruppe
- Franziska Regnath M.Sc., Psychologin, Doktorandin
- Marie-Christin Stainer, Medizinstudentin, Doktorandin
- Dr. med. Elisabeth Tebbe, Neurologin, Postdoktorandin
- Dina von Werder M.Sc., Biologin, Doktorandin
Unsere Alumni
- Dr. med. Manon Feuchtinger, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Postdoktorandin
- Anna Hackenberg, Medizinstudentin, Doktorandin
- Nina Jäger, Medizinstudentin, Doktorandin
- Dr. Katharina Radziej, Psychologische Psychotherapeutin, Postdoktorandin
- Cecilia Ramaioli M.E., Ingenieurin, Doktorandin
- Murat Saǧlam PhD, Ingenieur, Postdoktorand
- Daniel Schäfer, Arzt, Doktorand
- Lena Schröder M.Sc., Psychologin, Doktorandin
Aktuelle Projekte
Mit Hilfe computational-experimenteller Ansätze konnten wir kürzlich zum ersten Mal Hinweise dafür finden, dass eine fehlerhafte ZNS-Interaktion zwischen sensorischer Information und den Erwartungen über die sensorischen Konsequenzen der eigenen Handlungen eine Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von funktionellen Körperbeschwerden spielt. Dabei zeigten sich diese Einschränkungen in messbaren Kopf- und Blickparametern, wie etwa stärkeren Kopfoszillationen und erhöhter Blickvariabilität. Derzeit arbeiten wir an der weiteren Generalisierbarkeit dieser Ergebnisse.
Studienleitung: Prof. Dr. med. Nadine Lehnen
Projektmitarbeiter:innen: Franziska Regnath M.Sc., Marie-Christin Stainer
Kooperationspartner:innen: Prof. Dr.-Ing. Stefan Glasauer, Computational Neuroscience, BTU Cottbus-Senftenberg, Prof. Dr. rer. biol. hum. Erich Schneider, Medizinische Informationssysteme, BTU Cottbus-Senftenberg
Projekt im Rahmen des EU Horizon 2020 Innovation Training Network „Encompassing Training in fUnctional Disorders across Europe“ (ETUDE)
Um herauszufinden, ob den Defiziten in der Blickkontrolle bei funktionellen Schwindelpatient:innen ein symptom-spezifischer Mechanismus zugrunde liegt, oder ob diese Einschränkungen durch einen symptom-unspezifischen Pathomechanismus hervorgerufen werden, untersuchen wir die sensomotorische Blickkontrolle von Patient:innen mit anderen funktionellen Körperbeschwerden. Dafür messen wir, mit unterschiedlicher Nähe des betroffenen Körpersystems zur Auge-Kopf-Koordination der Blickkontrolle, Patient:innen mit Reizdarmsyndrom und Patient:innen mit chronischem Schmerz (weiter entfernt) und Patient:innen mit dissoziativer Bewegungsstörung (näher an der untersuchten Blickkontrolle).
Studienleitung: Prof. Dr. med. Nadine Lehnen
Projektmitarbeiter:innen: Franziska Regnath M.Sc., Dr. med. Katharina Biersack
Kooperationspartner:innen: Prof. Dr.-Ing. Stefan Glasauer, Computational Neuroscience, BTU Cottbus-Senftenberg, Prof. Dr. med. Roland von Känel, Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik, Universitätsspital Zürich, Schweiz
Projekt im Rahmen des EU Horizon 2020 Innovation Training Network „Encompassing Training in fUnctional Disorders across Europe“ (ETUDE)
In einem experimentell-computationalen Ansatz untersuchen wir die Interaktion zwischen Atemverhalten und Symptomwahrnehmung bei Patient:innen mit persistierender Atemnot oder chronischer Erschöpfung nach COVID-19
Studienleitung: Prof. Dr. med. Nadine Lehnen
Projektmitarbeiter:innen: Dina von Werder M.Sc., Dr. med. Maria Aubele, Dr. med. Katharina Biersack, Dr. med. Elisabeth Tebbe, Franziska Regnath M.Sc.
Kooperationspartner:innen: Prof. Dr.-Ing. Stefan Glasauer, Computational Neuroscience, BTU Cottbus-Senftenberg, Prof. Dr. med. Dennis Nowak, Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, LMU Klinikum München, Prof. Omer Van den Bergh, PhD, KU Leuven, Belgien
Post-COVID Ambulanz des LMU Klinikums, PD Dr. Kristina Adorjan / Dr. Hans Christian Stubbe
Wir untersuchen, ob sich aus verbalen Berichten von funktionellen, vestibulären und zerebellären Schwindelpatient:innen über ihr Symptomerleben unterschiedliche Kommunikationsprofile ableiten lassen. Es werden qualitative, halb-strukturierte Interviews und linguistische Analysen durchgeführt, um mögliche Unterschiede in der Art und Weise, wie Patient:innen vom Erleben ihrer Schwindelsymptome berichten, identifizieren und beschreiben zu können.
Studienleitung: Prof. Dr. med. Nadine Lehnen
Projektmitarbeiter:innen: Dr. med. Katharina Biersack, Sarah Chamberlin
Wir entwickeln eine psychoedukative Intervention um unsere grundlegenden Erkenntnisse zum Entstehungsmechanismus von funktionellen Körperbeschwerden in die psychosomatisch-psychotherapeutische Praxis zu übertragen.
Studienleitung: Prof. Dr. med. Nadine Lehnen
Projektmitarbeiter:innen: Ramona Janus-Göhringer M.Sc.
Kooperationspartner:innen: Prof. Dr. Maria Kleinstäuber, Utah State University, USA; Prof. Dr. med. Frank Padberg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum München
Projekt im Rahmen des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit München