Münchener Centrum für
anthropologische Medizin

Das MCAM macht es sich zur Aufgabe, Sinn und Nutzen einer anthropologischen

Perspektive in der (und auch auf die) Medizin der Gegenwart zu diskutieren...

Wir wollen zum Nachdenken über Human!Medizin einladen, über Medizin von Menschen für Menschen sozusagen. Weil Humanmedizin nun mal Subjekte zum Objekt hat und von Subjekten ausgeübt wird.

Weil Humanmedizin nicht nur ganz allgemein die Menschenwürde, sondern auch individuelle menschliche Fähigkeiten und Bedürfnisse im Blick haben soll - die von Patientinnen und Patienten ebenso wie die von Ärztinnen und Ärzten.

Weil Humanmedizin der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung nicht bloß von Krankheiten als solchen, sondern von Krankheiten und Störungen von sich mit ihrer Umwelt aktiv und lebendig austauschenden menschlichen Organismen bzw. Persönlichkeiten dient: Wir behandeln eben kranke Menschen und nicht nur Krankheiten. Und auch, weil man nur dann über viele Jahre gute Medizin machen kann, wenn diese als sinnvoll erlebt wird und authentisch dem Patientenwohl dient.

Wir sind überzeugt: Durch differenzierte Wahrnehmung, durch Reflektion und durch eine Hinwendung zum einzelnen Patienten, aber auch zur eigenen Persönlichkeit, öffnen sich Räume. Eine solche anthropologische Perspektive kann Diagnostik und Therapie nicht nur befriedigender, sondern auch erfolgreicher machen. Auch, wenn da manchmal gerungen werden muss, intellektuell, kräftemäßig, und auch mit Patient(inn)en und Kolleg(inn)en. Auch, wenn man dabei andauernd die Brille wechseln muss, von der detailverliebten Spezialisten-Lupe bis hin zum Teleskop für den riesigen Kosmos der Individualität.

Wir sind auch überzeugt: das Rad muss nicht neu erfunden werden. Es muss aber an den Wagen der modernen Medizin angepasst werden, der von uns mehr oder weniger modernen Menschen gelenkt wird. Anders ausgedrückt: Ein Rückbezug auf Vordenker der anthropologischen Medizin ist hilfreich und inspirierend, es ist aber immer Übersetzungsarbeit gefordert, ein Verknüpfen der vor 100 Jahren formulierten Konzepte mit heutigen Theorien, vor allem aber mit der heutigen Praxis der Medizin.

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Wir wenden uns ganz überwiegend an Ärztinnen und Ärzte jeden Alters, jeder Fachrichtung, jeder Versorgungsstufe. An solche, die es schon sind, es werden wollen oder mal waren. An solche, die den Weg in die eigene Praxis, in die Forschung, in die Industrie oder ganz woandershin gewählt haben. Und an solche, die aus voller Überzeugung, notgedrungen oder versehentlich in einer Klinik geblieben sind.

Wir wenden uns aber auch an die vielen anderen Berufsgruppen, die sich für eine Medizin von Menschen für Menschen interessieren, und natürlich an diejenigen, die Medizin als Betroffene am eigenen Leib erfahren – nämlich die Patientinnen und Patienten.

Prof. Dr. med. Constanze Hausteiner-Wiehle
Prof. Dr. med. Peter Henningsen
Prof. Dr. med. Pascal Berberat, MME
Dr. med. Matthias Wiehle